Fragen und ihre Antworten bilden die Grundlage jedes Quizzes. Sie können generell in zwei grosse Kategorien eingeordnet werden: den offenen Fragen und geschlossenen Fragen, die sich weiter differenzieren lassen. Je nach Aufgabenstellung eignen sich gewisse Fragetypen mehr, andere weniger. Zentral bei der Auswahl des Fragetypens und der Formulierung der Fragen & Antworten ist die sogenannte Taxonomiestufe nach Bloom.
Benjamin Bloom war ein US-amerikanischer Erziehungswissenschaftler und Psychologe. Sein Interesse galt besonders der Erforschung und Beschreibung des Lernens, also der Lerntheorie. Dafür erarbeitete er eine Taxonomie von Lernzielen. Unter Taxonomie wird eine Art Klassifikationsschema verstanden, das Objekte oder eben Lernziele nach bestimmten logischen Kriterien hierarchisch in Kategorien, respektive Klassen einordnet. In der Lerntheorie hängt die Einstufung der Lernziele anhand ihrer intellektuellen Anforderung an die Lernenden ab. Dass heisst, dass das Anspruchsniveau anhand der Denkleistung, die für eine Aufgabe gefordert wird, definiert wird. Je schwieriger der Weg zum Ziel sein sollte, desto höher befindet man sich in der K-Stufe.
Blooms Taxonomiestufen beinhalten drei Hauptgebiete: die kognitive, affektive und psychomotorische. Vor allem die sechsstufigen kognitiven Ziele machten Bloom weltweit bekannt:
K1: Wissen: Inhalte lernen und wiedergeben
Auf dieser Stufe geben die Lernenden routinemässig wieder, was sie gelernt habe. Dafür haben sie den Prüfungsstoff auswendig gelernt und geübt. Es geht hier also um das Faktenwissen, Definitionen und Begriffe.
Verben: aufzählen, auswendig können, angeben, benennen, wiedergeben, vervollständigen, bezeichnen, darstellen, reproduzieren.
K2: Verständnis: Sachverhalte verstehen und über das Gelernte kommunizieren
Auf dieser Stufe haben die Lernenden das bisher Gelernte auch in einem Kontext verstanden, der sich vom bekannten Kontext, in dem der Sachverhalt angeeignet wurde, abweicht. Die Lernenden haben einen Sachverhalt also soweit begriffen, dass sie ihn mit eigenen Worten erläutern können.
Verben: einordnen, begründen, ordnen, vergleichen, unterscheiden, beschreiben, wiedergeben.
K3: Anwendung: Das Gelernte in neuen Situationen anwenden
Hier sind die Lernenden fähig das Gelernte in einer neuen Situation, zum Beispiel aus eigener Praxis, anzuwenden.
Verben: anwenden, ausführen, aufstellen, bestimmen, berechnen, unterscheiden, interpretieren, verdeutlichen.
K4: Analyse: Inhalte in einzelne Teile zerlegen und untersuchen
Auf dieser Stufe sind die Lernenden fähig, komplexe Sachverhalte, Verfahren oder Modelle in Einzelteile zu zerlegen oder anhand von Kriterien zu vergleichen.
Verben: ableiten, einkreisen, analysieren, gliedern, isolieren, kombinieren, gegenüberstellen, zerlegen, klassifizieren, zuordnen.
K5: Synthese: Zusammenführen von Teilen zu etwas Neuem
Hier ist von den Lernenden eine konstruktive und kreative Leistung gefragt. Sie müssen verschiedene Wissensinhalte zu etwas Neuem, wie zum Beispiel einer Lösung oder Schema, zusammenfügen oder konstruieren.
Verben: entwerfen, abfassen, entwickeln, aufbauen, gestalten, kombinieren, konstrutieren, organisieren, zusammenstellen, lösen.
K6: Beurteilung: Begründetes Beurteilen
Die höchste Stufe setzt sich aus den vorausgegangenen Stufen zusammen und verlangt vom Lernenden ergänzend noch eine Beurteilung des Gelehrten. Die Lernenden sind fähig, selbständig zu denken, zu beurteilen und abzuwägen, Aussagen zu formulieren und eine eigenständige Meinung fassen und begründen zu können.
Verben: beurteilen, bewerten, auswerten, differenzieren, urteilen, qualifizieren, widerlegen, gewichten, vereinfachen.
Diese Taxonomiestufen nach Bloom mit zunehmender Komplexität sind auch bei der Auswahl der Fragetypen, respektive bei der Formulierung der Fragen & Antworten von Bedeutung. Bei eduGames haben Sie gleich vier verschiedene Fragetypen zur Auswahl:
Bei der Schätzfrage wird grundsätzlich kein Faktenwissen vorausgesetzt. Vielmehr geht es darum das Schätzungsvermögen zu trainieren. So können Vergleiche hergestellt und daraus plausible Antworten abgeleitet werden. Zum Beispiel: Wenn ein Hund ca. 30 Kilogramm wiegt, dann muss eine Kuh um das x-fache mehr wiegen.
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